russ. Schriftsteller; im Zweiten Weltkrieg Kriegsberichterstatter; Werke u. a.: "Desdemona", "Das fröhliche Leben", "Die blaue Fliege", "Botschaft aus dem Irrenhaus", "Russland und die Russen"; wurde 1962 zwangsweise in eine psychiatrische Klinik eingewiesen, 1963 auf Grund weltweiter Proteste aber wieder freigelassen und 1966 ausgebürgert
* 23. September 1906 Kiew
† 3. März 1983 Bern
Wirken
Valerij Jakovlewitsch Tarsis war der Sohn eines revolutionär gesinnten Öllagerverwalters, der den stalinistischen Säuberungen zum Opfer fiel. Sein Urgroßvater väterlicherseits war im 19. Jahrhundert aus Mazedonien eingewandert, die Mutter entstammte einer ukrainischen Bauernfamilie. T. besuchte ein Gymnasium in Kiew bis 1924 und studierte dann bis 1929 Geschichte und Philologie an der Universität Rostow am Don.
Schon als Student begann er zu schreiben, auch trat er schon jung aus Überzeugung in die Kommunistische Partei ein. Von 1930-38 arbeitete er im Redaktionsstab der "Chudoschestvennaja literatura", einem Moskauer Staatsverlag für Belletristik. Damals übersetzte er etwa 30 Bücher ins Russische.
Seine erste eigene Kurzgeschichte "Nächte über dem Fluß" wurde 1935 in der Literaturzeitung "Novy mir" veröffentlicht. 1938 folgte "Desdemona". Um diese Zeit wurde T. Mitglied des sowjetischen Schriftstellerverbandes. Ende der ...